Selbsthilfegruppe Depression

Diese Gruppe wurde gerade gegründet, als ich die Hypno-Therapie abgebrochen hatte und sehr erschüttert war, so schien ich gut in die Gruppe zu passen, da ich dauernd in Tränen ausbrach. Doch schon bald wurde deutlich, dass diese keine Hilfe für mich war.

Da Depressive kaum in der Lage sind, einen Verein zu gründen, war die Gruppe offiziell ein VHS-Kurs und wurde von einer Psychologin geleitet. Diese stellte sich als Anhängerin der Verhaltenstherapie heraus. Wir erhielten beim ersten Treffen eine "Tabelle", die wie Millimeterpapier aussah. Die Spalten waren die Tage, die Zeilen sollten Plus- bzw. Minuswerte um einen imaginären Neutralwert darstellen. Auf dieser Tabelle sollten wir täglich unser Befinden eintragen. Ich verweigerte dies mit der Begründung, dass sich meine Stimmungsschwankungen von zornig bis verzweifelt oder in Richtung Beruhigung der Nerven durch Ausbruch einer körperlichen Erkrankung nicht in Plus oder Minus ausdrücken ließ. Auch zu den empfohlenen Spaziergängen im zunächst winterlichen Mittagslicht ließ ich mich nicht verpflichten. Ich sah nicht ein, dass ich spazierengehen sollte, "weil es gut für das Gehirn ist", wenn ich einfach keine Lust dazu hatte. Beim zweiten Treffen kam dann noch dazu, dass wir "sich freuen" trainieren sollten, indem wir uns, wenn wir deprimiert sind, z.B. etwas Nettes kaufen, und indem wir uns jeden Abend aufschreiben, worüber wir uns an diesem Tag gefreut haben. Grimmig beschloss ich mich darüber zu freuen, diese Aufgabe täglich nicht zu erfüllen. Überhaupt baute ich allmählich eine Mauer gegen die Leiterin auf. Ihre Art war mir zu eindringlich. Es war mir unangenehm, auffordernd angesehen zu werden, bis ich endlich irgendeine Art Zustimmung von mir gab.

Die Leiterin meinte auch, eine für mich geeignete Therapeutin zu kennen. Ich schrieb die Frau an und erklärte, dass ich ein starkes Gefühl dahingehend hätte, dass es wichtig für mich sei, mit meiner Kindheit in Kontakt zu kommen und die damaligen Erlebnisse zu erinnern und aufzuarbeiten, und dass ich daher jemanden suche, der mich dabei unterstützt. Als Antwort erhielt ich, dass sie sich gut vorstellen könne, mit mir zu arbeiten. In einem Erstgespräch wollte sie mit mir abklären, ob mir ihre Richtung von Psychotherapie (Verhaltenstherapie) liegt. Ich empfand diese Antwort als absurd. Was hat Verhaltenstherapie mit dem Erinnern von Kindheitserlebnissen zu tun?

Daraufhin empfahl mir die Leiterin der Gruppe wen anderen. Als ich gleich nach der Therapierichtung fragte, sagte sie, "eine sehr schöne". Das fand ich so suspekt, dass ich erst gar keinen Kontakt mit der entsprechenden Person aufnahm. Inzwischen hatte ich ohnehin schon meine Fühler in Richtung Transpersonale Therapie ausgestreckt und bald darauf eine Therapeutin gefunden. 

Warum ich noch einige weitere Male zu den Treffen ging, daran war meine Hoffnung schuld, die Teilnehmer etwas besser kennenzulernen und vielleicht doch noch jemanden zu finden, zu dem ein persönlicherer Kontakt möglich und sinnvoll wäre.  Doch es lief mehr und mehr darauf hinaus, dass die Einnahme von Medikamenten hochgelobt wurde, ein neu hinzugekommener Teilnehmer erzählte begeistert von deren segensreichen Wirkung und seinem Aufenthalt in einer Psycho-Klinik (worauf die Leiterin mir diese Klinik auch gleich empfahl), eine Teilnehmerin ließ sich zu Antidepressiva überreden und schilderte, dass es ihr nun viel besser ginge ...  Die Leiterin hatte erklärt, dass Depression durch einen Mangel an Botenstoffen im Gehirn verursacht sei, und da sei doch nichts dabei Medikamente zu schlucken, die diesen Mangel beheben. So wie man doch auch bei Bluthochdruck nichts dabei findet, ein entsprechendes Medikament zu nehmen. Nun ja, ich teile auch ihre Meinung betreffend Bluthochdruck nicht und kenne Leute, denen es gar nicht passt, nun den Rest ihres Lebens Pulver schlucken zu müssen.

Ich will niemandem ausreden, sich mit Psychopharmaka zu helfen, wenn er meint, dass er das braucht, wenn er funktionieren muss oder es zumindest glaubt. Für mich persönlich kommt das nicht in Frage. Nicht nur wegen der einmaligen schlechten Erfahrung durch ein Psychopharmakon, an dessen Name ich mich nicht mehr erinnere und von dem mir zu dem Zeitpunkt der Einnahme gar nicht bewusst gewesen war, dass es psychisch wirksam war - und das mich mit einer einzigen Tablette für Stunden in ein zitterndes Häufchen Elend verwandelt hatte. Ich will mich nicht noch mehr von meinen Gefühlen abkoppeln lassen, und ich will auch nicht das zeitweilige Gefühl der Erschöpfung übertünchen um meinem Körper Leistung abverlangen zu können. Immer hatte ich das Gefühl, dass ich in eine Sackgasse gerate, wenn ich einmal anfange so etwas zu schlucken.

Jedenfalls hatte ich gerade beschlossen und beim Treffen erklärt, dass ich nicht mehr kommen würde, da kam ein Teilnehmer hinzu und erzählte vom Selbstmord seines Bruders. Diese Brüder hatten beide an der Gruppe teilgenommen, und der eine war besonders bedauernswert. Er konnte sich einfach nichts merken und litt entsetzlich darunter. Die Psychologin bemühte sich sehr um ihn und machte ihm große Hoffnungen, dass ihm die oben erwähnten Spaziergänge (da er jung und kräftig war, verordnete sie ihm allerdings Jogging) und ein Wechsel zu einem anderen Arzt, der ihm andere Medikamente verschreiben würde, helfen würde. Unangenehm berührt war ich, als sie ihm mal sagte, er solle sich nichts aus seinem schlechten Gedächtnis machen, sondern einfach immer Papier und Schreibstift bei sich haben. Für mein Gefühl war das zu oberflächlich! Dass sich der Mann dann allerdings das Leben nehmen würde, damit hätte ich aber doch nicht gerechnet!

 

Kindheit

    

Gesundheit

    

Psyche

   Psychotherapien

        Hypno-Therapie

        Selbsthilfegruppe

       Huna-Energiearbeit

         Transpersonale
         Psychotherapie

         
         

   Selbstbeeinflussung

   Gefühle /
   Psychosomatik

   Verantwortung und
   Depression

   die innere Stimme

 

   Jin Shin Jyutsu

 

         

 

Kontakt

mein Leben

Startseite